Haltung und Zucht der Südpazifik-Klapperschlange
Crotalus oreganus helleri

von Andreas Lenz



Haltung:
Mein Pärchen der Crotalus oreganus helleri halte ich in einem geräumigen Terrarium mit einer Grundfläche von 120 x 60 cm. Die beiden Klapperschlangen sind jetzt ca. 90 cm lang. Durch verschiedene Einrichtungsgegenstände, wie Hölzer (Buche) und Kalksteine sind erhöhte Podeste unter dem Heizstrahler entstanden. Als Bodengrund verwende ich Weichholzeinstreu. Vervollständigt wird die Einrichtung durch einen Wassernapf und eine Korkröhre als Unterschlupf. Beleuchtet wird das Terrarium mit einem 40Watt Spot und einer 15Watt Energiesparlampe. Die höchste Temperatur unter dem Spot beträgt ca. 35°C, an der kühlsten Stelle komme ich auf ca. 24°C. Eigenen Beobachtungen zur Folge halten sich meine Tiere zumeist im Temperaturbereich zwischen 26°C und 28°C auf. Die Schlangen sind relativ ruhig und sehr "neugierig", auch haben sie immer Hunger. Sie klappern so gut wie nie, schlagen aber ohne jede Vorwarnung blitzschnell zu. Ein Bissunfall kann verheerende Folgen haben, da das Gift nicht nur Hämotoxin sondern auch Neurotoxin enthält. Es wird alle 2 Wochen mit Mäusen bzw. Ratten in passender Größe gefüttert.



Winterruhe:
Anfang Oktober leite ich die Winterruhe ein, das heißt, dass ich zuerst die Fütterung einstelle. Ab Mitte Oktober fahre ich die Beleuchtungsdauer und die Temperatur herunter. Das mache bis ich Mitte November. Jetzt werden die Schlangen einzeln in Boxen gesetzt und im Keller bei ca. 12-15°C eingewintert. Anfang Februar verfahre ich dann umgekehrt um die Tiere wieder auf Temperatur zu bringen, so dass ich sie Anfang März wieder ins Terrarium setzen kann.

Paarung:
Meine Südpazifik-Klapperschlangen paaren sich noch vor der ersten Fütterung. Insgesamt dauert das Paarungsverhalten ca. 1-2 Wochen an. Danach interessiert sich das Männchen nicht mehr für das Weibchen. Anfang Herbst kommen dann die Jungtiere zur Welt. Meistens so zwischen 4 und 6 Stück. Die Geschlechtsverteilung der Jungtiere war bei mir bis jetzt ausgeglichen. Die kleinen Schlangen sind recht nervös, gehen aber gut an die angebotenen Babymäuse. Gefüttert wird im ersten Jahr alle 5-6 Tage. Danach wird in 2 wöchentlichem Rhythmus weitergefüttert. Die Jungschlangen werden einzeln in Kunststoffboxen aufgezogen.



Schlussbemerkung:
Durch die Ruhe der Tiere neigt man dazu, unachtsam zu werden. In meinen Augen eine der schönsten, aber auch gefährlichsten Klapperschlangen und nur etwas für erfahrene Pfleger. Jeder Biss kann tödlich sein. Danken möchte ich meiner Frau, die mir dieses Hobby ermöglicht.

Andreas Lenz

Mai, 2010